Kurze Geschichte des CSV
Der Charlottenburger Schwimm-Verein von 1887, so hieß er damals noch, kümmerte sich von Anfang an um die Jugend, er bot auf Vereinskosten die Ausbildung im Schwimmen und Retten an und er förderte auch das Schwimmen der Mädchen. Das war für die Zeit ziemlich außergewöhnlich. Aus den Reihen des CSV 87 kamen dann auch die Gründungsmitglieder des Charlottenburger Damenschwimmvereins „Nixe“, der sich 1893 gründete und bis heute praktisch „neben uns“ trainiert. Durch großen Einsatz und Werbung mit so genannten "Schwimmfesten" konnte der CSV 87 ziemlich schnell fast 300 Mitglieder werben. Die Vereinsfarben schon damals: Blau und Weiß. Ein Vereinslied wurde damals auch geschrieben, den Text findet man hier in der Unterseite.
Erfolge bei Olympia
Ein paar Daten noch aus der Anfangszeit: 1898 wurde das erste städtische Hallenbad gegründet – wir kennen das Bad heute als die „Alte Halle“ in der Krumme Straße in Charlottenburg und trainieren immer noch dort! Der CSV 87 und die Nixen sollen zur Einweihung der Halle unter anderem ihre Tauch-, Spring- und Wasserballkünste gezeigt haben. Im Jahr 1900 fanden in Paris Olympische Spiele statt. Herbert von Petersdorff vom CSV 87 holte mit der 5x200-m-Staffel den Sieg! Ebenfalls in dieser erfolgreichen Staffelmannschaft war Max Hainle, der dann ein Jahr später zum CSV 87 wechselte. Auch bei den Olympischen Spielen von 1904 in St Louis konnte der CSV 87 mit Walter Brack einen Olympiasieger stellen (100 Yards Rücken).
1911 wurde der Kochsee zugeschüttet. Der CSV 87 fand zuerst im Grunewald-Stadion (dort wurde später dann das Olympiastadion errichtet) neue Trainingsmöglichkeiten, dann im Sommerbad Westend am Spandauer Damm. Und natürlich in der Halle in der Krumme Straße.
Der CSV zu Kriegszeiten
Während des Ersten Weltkriegs litt das Vereinswesen. Viele junge Männer wurden damals zum Militär eingezogen, mancher wurde verletzt oder getötet. Ähnliches gilt auch für die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg waren Sportvereine – und damit auch der CSV 87 - erst einmal verboten. Sie hatten sich nach Ansicht der Alliierten der Unterstützung des nationalsozialistischen Systems mitschuldig gemacht. Der Deutsche Schwimmverband zum Beispiel hatte schon im April 1933 einen so genannten Arier-Paragraphen eingeführt und die Vereine angewiesen, dass Juden „bei allen repräsentativen Veranstaltungen und sportlichen Vertretungen“ nicht mehr in Erscheinung treten dürfen.
Schwimmbegeisterte aus verschiedenen Vereinen (CSV 87, Nixe, Freie Schwimmer 04 und Hellas) setzten sich nach 1945 aber für einen Neuanfang ein und riefen die „Schwimmsparte Charlottenburg“ ins Leben, eine Interessengemeinschaft ohne Vereinsstatus. 1949 kam dann die Genehmigung des Berliner Magistrats, der Charlottenburger Schwimmverein e.V. wurde gegründet!
Eine neue Halle
In der Folgezeit musste die Alte Halle in der Krumme Straße mehrmals wegen Sanierung geschlossen werden. 1972 wurde auch das Freibad Westend am Spandauer Damm aus hygienischen Gründen endgültig geschlossen. Aber wenig später, 1974, eröffnete direkt neben der Alten Halle die Neue Halle, das Stadtbad Charlottenburg, das seitdem unsere Trainingsstätte war. Viele kleine und große Erfolge wurden im Training erarbeitet, in der Schwimmabteilung, bei den Springern, bei den Wasserballern, die 1991 sogar in die Bundesliga aufsteigen konnten! 1987 feierte der Verein 100 Jahre Bestehen, 2012 dementsprechend 125 Jahre.
Leider ist die Neue Halle in der Krumme Straße seit 2021 geschlossen und muss saniert bzw. ersetzt werden. Der CSV hat mit seinen verschiedenen Sparten aber erst einmal Ersatztrainingsfläche an verschiedenen Orten in Berlin finden können. Und freut sich auf den Sommer, denn dann ist das Schwimmbad am Olympiastadion in unserem Bezirk Charlottenburg für uns da!
